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Zürich den 2. Feruar, 2007

Edwin Bollier VR, MEBO LTD im Interview mit Berichterstatter Ibrahim Dar Al-Zeid für Al-Jazeera.

DAZ: Guten Tag Herr Edwin. Seit 1991 versuchen Sie und Ihre Geschäftspartner (MEBO LTD) die wahren Hintergründe über das Flugzeugattentat auf PanAm 103 über Lockerbie aufzuklären. Als Attentäter, wurde durch ein schottisches Gericht jedoch bereits am 31. Januar 2001 und nach dem abgewiesenen Appeal am 14. März 2002, der libysche "Official" Abdelbaset Al Megrahi rechtsgültig zu 27 Jahren Gefängnis verurteilt.  
Der Staat Libyen musste dazu die Verantwortung übernehmen, welche in einer Schadenersatzforderung an die Hinterbliebenen der Opfer, von total US$ 2.7 Milliarden gipfelte. In Ihren Medien-Interviews, TV-Auftritten und Ihren massiven Internet-Publikationen, wollen Sie fast kämpferisch überzeugen, dass Abdelbaset Al Megrahi und Libyen nichts mit der "Lockerbie-Tragödie" zutun hatten. Wer Ihrer Meinung nach ist dann der Verursacher, bezugsweise verantwortlich für das PanAm-103 Attentat ?

EBOL: Zuerst muss ich Sie enttäuschen, es ist nicht unser Ziel weder noch unsere Aufgabe, im "Lockerbie-Fall" den oder die Verantwortlichen zufinden. Für diese höchst komplizierte Aufklärung sind die offiziellen Untersuchungsorgane der betroffenen Länder, wie FAA, BKA, FBI, die Scottish Police etc. gefordert und zuständig.
Dass bis heute von offizieller Seite die wahrhaften Attentäter nicht präsentiert werden konnten, beruht entweder auf Untersuchungsmängel oder muss, aus dazumal politisch motivierten Gründen, geheim bleiben...

Unsere Tätigkeit sehen wir als Pamphlet gegen das falsche schottische Gerichtsurteil des libyschen "Officials" Abdelbaset Al Megrahi. Unsere Firma MEBO LTD, und ich wurden von der Englischen Justiz und dem Staatsanwalt Lord Advocate Colin Boyd offensichtlich vorsätzlich dazu missbraucht, um den falschen Link vom "Lockerbie-Attentat" nach Libyen zu konstruieren.

DAZ: Ich verstehe trotz der logisch wirkenden Darstellung noch nicht was Sie für Ihre umfangreichen, mittlerweile von Fachleuten anerkannten Ermittlungsergebnisse im Lockerbie-Fall, zu Gunsten Abdelbaset Al Megrahi und Libyen antreibt ?

EBOL: Dazu muss ich zuerst etwas ausholen. Im Verlaufe der Lockerbie- Ermittlungen wurden mein Geschätspartner Meister und ich (MEBO LTD) 1990 von FBI-und Scottish Police Beamten überraschend in unserer Firma in Zürich aufgesucht. Uns wurde eine Polaroidphoto vorgelegt auf welcher ein Fragment eines PC-Board’s eines von uns fabrizierten Prototyps (MEBO-Timer, Type MST-13) abgebildet war.
Um mich kurz zuhalten: Etwa 20 Stück der ähnlich aussehenden MST-13 Timer hatte die MEBO LTD, notabene zwei Jahre vor dem Lockerbie-Attentat, an die Libysche Armee im Zusammenhang mit dem Tschad Konflikt, ausgeliefert. Die PC-Boards der an Libyen ausgelieferten MST-13 Timer waren jedoch nicht mit dem uns vorgezeigten Bildes eines PC-Board Fragments identisch.
Beim "Lockerbie Fragment" handelte es sich um ein handgefertigtes Prototype PC-Board. Die nach Libyen gelieferten MST-13 Timer waren nicht mit handgefertigten PC-Boards, sondern mit maschinell fabrizierten Thüring-Board’s bestückt. Ausserdem handelte es sich bei dem "Lockerbie-Fragment" nachweislich um ein manipuliertes MST-13 Board, welches nicht von einem funktionsfähigen Timer abstammte !
Uns wurde durch die Polizei Beamten eröffnet, dass dieses Fingernagel grosse MST-13 Timerfragment  in den Trümmerteilen des Flugzeugs gefunden wurde und Teil der Zündvorrichtung für die Sprengstoffexplosion war, welche die Boeing 747, Flug PanAm-103 über Lockerbie zum Absturz brachte...
Um das Interview zu begrenzen verweise ich auf die ausführlichen Informationen auf unserer Internet Webpage: http://www.lockerbie.ch

DAZ: Unglaublich. Was war die Folge davon?

EBOL: Die USA und Grossbritannien haben am 13./14.November 1991 gegen die zwei libyschen Staatsbürger Lamin Khalifah Fhimah und Abdelbaset Al Megrahi im "Lockerbie-Fall" Anklage erhoben und beide als Attentäter der PanAm-103 Explosion bezichtigt.
Ergänzend dazu wurden der Firma MEBO LTD sowie uns privat, wegen damaliger Lieferung der MST-13 Timer an Libyen, mit einem Rechtsbegehren der Pan American World Airways Inc. eine Schadenersatzforderung, angeblich aus gegenüber Dritten bestehenden Ansprüchen am Totalschaden der Boeing 747, von je US$ 32 Millonen gefordert.
Diese Belastung brachte uns persönlich psychisch und physisch auf einen Tiefstand und die MEBO LTD finaziell an den Rand des Ruins. Es gab für uns nur eine Chance, den Beweis anzutreten, dass das vorgezeigte MST-13 Timerfragment ein manipuliertes Beweisstück war.

DAZ: Am 3.May 2000 begann das Gerichtverfahren gegen die beiden Angeklagten Fhimah und Megrahi in Kamp van Zeist Holland, unter Schottischer Gerichtshoheit.
Sie Herr Bollier wurden als Zeuge vorgeladen, was konnten Sie ausrichten ?

EBOL: Es würde den Rahmen dieses Interviews sprengen, wenn ich den umfangreichen Zeugenverlauf in diesem haltlosen Gerichtsverfahren erläutern würde. Die Anklage war absurd und hätte nie vor ein Gericht gehört, da die angeblichen Indizienbeweise nachweislich auf perfide Behauptungen der Anklage aufgebaut waren.
Dem zurückgetretenen Staatsanwalt Lord Advocate Colin Boyd werfe ich vereitelung der Wahrheit vor.
Ein bedenklicher fataler Vorfall spielte sich ab, als das "Defence Team"(Duff &Taylor) aus reinem Konkurenzdenken, jedoch zu Ungunsten Megrahi's, mich als wichtigster Entlastungszeuge bei den Richtern als unglaubwürdig darstellte! Dieser Vorfall könnte meiner Ansicht nach auch als verdeckte Zusammenarbeit zwischen Anklage und Verteidigung klassifiziert werden?
Hätte sich die Verteidigung hauptsächlich auf das mehrfach manipulierte Kern-Beweisstück (MST-13 Timer Fragment) konzentriert, hätte der Prozessverlauf voraussichtlich als "Bumerang" der Anklage geendet.
Viele der massgebenden Fakten in diesem Zusammenhang können ebenfalls auf unserer Webseite: http://www.lockerbie.ch eingesehen werden.

Das Gerichtsverfahren hat sich für uns nachträglich insofern gelohnt, weil ich nach dem verloren Appeal Megrahi’s (Duff&Taylor) am 24. März 2002 von der Anklageseite, sämtliche Untersuchungs Beweisunterlagen und Dokumente einsehen und überprüfen konnte. Von den wichtigsten Dokumenten, wie z.B.dem massgebenden BKA Ermittlungsergebnis-Rapport ST-33, wurden mir Kopien ausgehändigt.

DAZ: Konnten Sie offiziell an die Dokumente kommen ?

EBOL: Heute glaube ich, dass die massgebenden Dokumentunterlagen, welche zur Aufdeckung des "Miscarriage of Judgement" für Megrahi's Reappeal benötigt wurden, mir gezielt zugespielt worden sind. Durch diese Unterlagen kann man unter anderem nachweislich ein Transfer eines "Sprengstoff-Koffers" von AirMalta Flug KM-180 auf PanAm-103/A in Frankfurt ausschliessen. Dadurch dürfte die fabrizierte Beweiskette von Malta-Frankfurt-Heathrow, wie im Gerichts-Urteil statuarisch behauptet wurde, zusammenbrechen.

Es kann heute davon ausgegangen werden, dass mit der dominierenden Unterstützung MEBO's, im Kontext mit den entlastenden Fakts, das Reappeal zu Gunsten Megrahi's und dem Staat Libyen zugute kommt.
Ein revidiertes wahres Urteil müsste die Folge sein damit Megrahi's Freiheit und Libyens Ehre zurückgebracht werden kann.

DAZ: Herr Edwin ich glaube an Ihren Erfolg und danke Ihnen für das Interview. Libyen wird zukünftig, mit Unterstützung der African Union (AU) das "Herz" und die "Sonne" des Afrikanischen Kontinents sein.




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